Im Rahmen einer Hilfsaktion der Aktionsgruppe Save Our Souls – 1915.de (SOS) für die assyrisch christlichen Flüchtlinge im Nordirak reiste vom 15.-20.11.2014 eine ZAVD Delegation in den Irak. Die Delegation bestand aus Sonja Ergin (ZAVD Projektmitarbeiterin), Elisabeth Yauno (SOS Funktionärin), Petrus Atalay (ZAVD Vorstandsmitglied) sowie Sanharib Simsek (AJM Vorsitzender). Gemeinsam machten sie sich ein Bild von der gegenwärtigen Lage vor Ort.
Neben der Überwachung der Hilfslieferung fand ein Treffen mit der Partei „Assyrian Democratic Movement (ADM)“ statt. Die Partei ist im Parlament der irakischen Zentralregierung und in dem der kurdischen Regionalregierung vertreten. Darunter wurden Sicherheitsfragen für die Flüchtlinge und die ständige Bedrohung durch die Terrormiliz IS (Islamsicher Staat) besprochen. Ein weiteres Treffen fand mit der Assyrian Aid Society statt, einer örtlichen humanitären Hilfsorganisation mit speziellem UN Beraterstatus als Nichtregierungsorganisation. Leider ist bei tieferen Gesprächen festgestellt worden, dass die zugesagten finanziellen Hilfen der Bundesregierung bei den bedürftigen Flüchtlingen nicht ausreichend ankommen und die Assyrian Aid Society bisher ausgenommen wurde. Die Situation der Flüchtlinge ist unverändert kritisch. Sie sind in überfüllten Flüchtlingscamps, in nicht fertiggestellten Bauruinen oder Dörfern und Städten mit schlechter Infrastruktur untergebracht, die durch die Flüchtlingsströme teils um das Doppelte angewachsen sind. Es besteht ein akuter Bedarf an Decken, Heizungen sowie Obdach, Trinkwasser und medizinischer Versorgung.
Daher fordern wir die Bundesregierung dazu auf, die Hilfsgelder anteilmäßig und unbürokratisch direkt an die örtlichen Hilfsorganisationen zu verteilen, die direkte Flüchtlingsarbeit vor Ort leisten, wie etwa Assyrian Aid Society.
Wir appellieren an Gemeinden hier in Deutschland, sich Partnergemeinden, -dörfer oder -städte in dieser Region zu suchen, um die humanitäre Hilfe für die Flüchtlinge vor Ort zu unterstützen.
Eine nachhaltige humanitäre Versorgung der unzähligen Menschen in Not kann nur gewährleistet werden, wenn sie genug Unterstützung erhalten. Darüber hinaus muss stetig überprüft werden, ob die Hilfe auch da ankommt, wo sie am dringendsten benötigt wird.
Der Vorstand