Übergabe von nur 50 enteigneten Eigentümern an die Mor-Gabriel-Stiftung

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Übergabe von nur 50 enteigneten Eigentümern an die Mor-Gabriel-Stiftung

Durch ein gerichtliches Verfahren am 23. Mai 2018 erhält die Mor-Gabriel-Stiftung 50 der über 100 Eigentumsurkunden zurück, welche im Juni 2017 durch die türkische Regierung konfisziert worden waren. Dazu gehören urchristliche Kulturgüter wie Kirchen, Klöster und Grabstätte südöstlich der Türkei in der Provinz Mardin, im so genannten Tur Abdin (übersetzt „Berg der Knechte [Gottes]“). Die türkische Regierung hatte über 100 Grundstücke beschlagnahmt und der türkischen Religionsbehörde „Diyanet“ übergeben.

Nun erlangte die Mor-Gabriel-Stiftung vor Gericht einen Teilsieg und erhält 50 der über 100 Eigentumsurkunden, welche die Altbesitzer der Mor-Gabriel-Stiftung zusprechen. Der Zentralverband der Assyrischen Vereinigungen in Deutschland und Europäische Sektionen (ZAVD) e.V. begrüßt diese Entscheidung, kritisiert aber, dass immer noch über 50 Eigentumsurkunden in Händen der türkischen Religionsbehörde „Diyanet“ liegen. „Es kann nicht sein, dass nur knapp die Hälfte der durch die türkische Regierung enteigneten Kirchen, Klöster und Grabstätten zurückgegeben wurden. Wir fordern, dass sehr bald auch die restlichen Eigentümer übergeben werden“, so die zweite ZAVD-Vorsitzende Ellen Celik. Das Gerichtsverfahren um die restlichen Eigentumsurkunden dauert weiter an.

Derzeit leben insgesamt nur noch etwa 20.000 Assyrer in der Türkei. Vor dem Genozid um 1915 betrug die Zahl über eine Million. Durch den Völkermord mit mehr als 750.000 Opfern und der anschließenden gezielten Unterdrückung bis in die heutige Zeit hinein flohen die Assyrer in die westlichen Länder, wie Deutschland, Schweden und die USA.

Die verbliebenen Assyrer tragen dazu bei, dass das Christentum in seiner Ursprungsregion erhalten bleibt. Die alten Kirchen und Klöster in dieser Region dienen als Erkennungszeichen der unterdrückten, meist christlichen Assyrer in der Türkei. Der ZAVD appelliert deshalb an die Weltgemeinschaft und besonders an die deutsche Regierung, den türkischen Staat aufzufordern, die jahrtausendealte Kultur der urchristlichen Assyrer zu bewahren und die enteigneten Grundstücke zurückzugeben.

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