Niederländisches Parlament erkennt die Verbrechen an Assyrern, Pontos-Griechen und Armeniern während des ersten Weltkriegs im Osmanischen Reich als Völkermord an.
Das niederländische Parlament hat am 07.04.2015 eine bindende Resolution zur Anerkennung des Völkermords an den Assyrern, Pontos-Griechen und Armeniern durch das Osmanische Reich im Ersten Weltkrieg verabschiedet.
Die Resolution, die von MP Joel Voordewind von der christlichen Unionspartei vorgelegt wurde, genoss große Unterstützung von verschiedenen Parteien, darunter die Christliche Union, die Volkspartei für Freiheit und Demokratie, der Christlich-Demokratische Appell, die Reformierte Politische Partei und die Arbeiterpartei.
“Das Ziel dieser Resolution ist es, den armenischen und den assyrischen Genozid anzuerkennen”, sagte Joel Voordewind, “und die türkische Regierung näher an Armenien zu bringen. Dies ist ein wichtiges Signal vom niederländischen Parlament an die türkische Regierung. Ich hoffe, dass am Ende beide Länder zu einem besseren Verständnis kommen und die Versöhnung miteinander voranbringen.”
Am 24. März hatte bereits das armenische Parlament die Verbrechen an den Assyrern und Pontos-Griechen als Völkermord anerkannt. Im Jahr 2010 hatte Schweden als erstes europäisches Land die Anerkennung des Völkermordes an den Assyrern anerkannt.
Der Völkermord an den Assyrern, Griechen und Armeniern wurde vom Osmanischen Reich und seiner Regierung, der jungtürksichen Bewegung (Ittihat ve Terraki), zwischen 1915 und 1923, geplant und durchgeführt bei dem bis zu 750.000 Assyrer, 500.000 Griechen und 1,5 Millionen Armenier ermordet wurden.
Während der Völkermord an den Armeniern weltweit bekannt und teilweise anerkannt wurde, sind die Völkermorde an den Assyrern und Pontos-Griechen weniger bekannt. Jedoch sind diese nicht voneinander zu trennen, da sie zur gleichen Zeit und mit der gleichen Absicht durchgeführt wurden. Es war also ein Völkermord an alle Christen in Anatolien und Mesopotamien.
Ein ähnliches Vorgehen wie, das des niederländischen Parlaments wünschen wir uns und von der jetzigen deutschen Bundesregierung ebenfalls. Der Antrag der großen Koalition am 24. April 2015 im deutschen Bundestag sieht vor, die Verbrechen lediglich als Massaker zu verurteilen und nicht als Völkermord.
Wir fordern die Bundesregierung auf, mit dieser Thematik würdevoll umzugehen und die Ereignisse von damals ohne wenn und aber als Völkermord einzustufen. Als Kriegspartner des Osmanischen Reiches wusste die damalige deutsche Regierung über alles Bescheid und unternahm nichts, um die Massaker zu unterbinden. Die heutige Bundesregierung darf nicht den Eindruck erwecken lassen, dass sie sich dem türkischen Druck beugt und den Völkermord verharmlost. Dadurch bestärkt sie nur die türkischen Leugner und reist die Wunden der
Nachfahren der Opfer auf.
Der Vorstand