Seyfo 1915 – Völkermord an den Assyrern im Osmanischen Reich – 101 Jahre Trauer und Schmerz

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Seyfo 1915 – Völkermord an den Assyrern im Osmanischen Reich – 101 Jahre Trauer und Schmerz

Am 24. April 2016 jährt sich der Seyfo, Völkermord an den Assyrern, zum 101. Mal. Dem Deutschen Bundestag wurde weiterhin kein fraktionsübergreifender Antrag zur Anerkennung eingereicht.

Der Völkermord an den christlichen Assyrern, Griechen und Armeniern wurde vom Osmanischen Reich unter der Führung der sogenannten jungtürkischen Partei (Ittihat ve Terraki), zwischen 1915 und 1923, geplant und durch Unterstützung der kurdischen Feudalherren durchgeführt. Türkische Soldaten und kurdische Kampfeinheiten wurden bewaffnet und mit dem Morden der Armenier, Griechen und Assyrer beauftragt.  Ziel dieser Verbrechen war die ethnische und religiöse Säuberung der Christen und die Gründung eines einheitlichen türkisch-muslimischen Staates.

Bei diesem ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts wurden bis zu 750.000 Assyrer, 350.000 Pontus-Griechen und 1,5 Millionen Armenier ermordet. Durch die systematischen Massaker von 1915 wurde das assyrische Volk stark dezimiert, geschwächt und schließlich seines Landes beraubt.

Auch heute werden vor den Augen der Weltöffentlichkeit in irakisch-Assyrien die Assyrer und Jesiden systematisch durch Islamisten, die von der Türkei gefördert werden, massakriert, versklavt und aus ihrer Heimat vertrieben. Leider wird auch heute nichts Ernsthaftes unternommen, um den schleichenden Völkermord zu stoppen sowie den systematischen Landraub durch die kurdische Regionalregierung im Norden des Iraks zu stoppen.

Als Verbündeter des Osmanischen Reiches hat Deutschland bis heute die systematische Ermordung der über 2,5 Millionen Opfer nicht offiziell durch eine Regierung als Völkermord anerkannt. Die heutige Bundesregierung und die verantwortlichen Politikerinnen und Politiker im Deutschen Bundestag scheuen sich wegen der aktuellen Flüchtlingslage und dem hohen Druck der türkischen Regierung klar Stellung zu beziehen.

“Wer wegen eigenstaatlicher Interessen einen Völkermord leugnet, der leugnet auch die heutigen Menschenrechtsverletzungen in der Türkei, welche Folge dieses Genozides sind.”, so Johann Roumee, Vorsitzender des Zentralverbandes der Assyrischen Vereinigungen in Deutschland. “Die deutsche Regierung muss endlich die Wahrheit beim Namen nennen und sich für eine Anerkennung und ehrliche Aufarbeitung des Völkermordes Seyfo 1915 kümmern, so wie es auch in Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg geschah. Ohne eine Anerkennung des Völkermordes, folgt keine Aufarbeitung und entsprechend auch kein Umdenken in der türkischen Bevölkerung. Deshalb fordern wir die Bundesregierung auf, ihrer moralisch-historischen Pflicht nachzukommen, den Völkermord endlich offiziell anzuerkennen und auf ihren Partner Türkei einzuwirken.“

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